Kirchen und Kapellen


Wissenswertes rund um unsere Gemeinde

500 Jahre Pfarrkirche St.Afra


  • 1498 Erbaut von Fürstabt Johann von Riedheim
  • 1525 Betzigau brannte nieder, die Kirche blieb unversehrt
  • 1537 Sühnekreuz
  • 1690 Erste Renovierung 
  • 1777 Barockisierung durch Hofmaler Michael Koneberg 
  • 1822 Innenrenovierung 
  • 1921 Hochaltar, Freilegung des Deckengemäldes (Kögel, Pasing) 
  • 1979 - 1982 Außenrenovierung 
  • 1997 Innenrenovierung 

Kirche Hochgreut


Die Anfänge des Baus der Hochgreuter Kirche sind bis jetzt unbekannt. Es können nur Vermutungen angestellt werden. Bei der Vereinödung durch das Stift Kempten zogen 1585 sieben Bauern aus Betzigau auf die gerodete Hochfläche. Ein paar Jahrzehnte später wütete auch hier der 30jährige Krieg. Einige Bauern retteten sich durch ein Versteck. Etwas später wird hier eine Kapelle erbaut worden sein, die dann später erweitert wurde.
Durch eine Stiftung eines Waltenhofener Pfarrers erlangte Hochgreut 1744 auch seine Selbstständigkeit. Hier wird ein kleines bestehendes Kirchlein erwähnt. Dadurch wurde Hochgreut auch von der Diözese Augsburg bis 1960 mit einem Geistlichen besetzt. 

​​​​​​​1787 wurden Chor und Turm von dem Maurermeister Traut aus Leiterberg an den bestehenden Bauteil angebaut.
Ein neuer Dachstuhl von Zimmermeister Mayr aus Leiterberg verband nun das ganze Bauwerk. 1938 wurde die Kirche einer gründlichen Renovierung unterzogen. Damals erlangte das Innere sein heutiges Aussehen mit neuem Hochaltar. 

Die Schwedenkapelle in Unterhalden 


Der Name sagt schon, das die Kapelle im 30-jährigen Krieg entstanden ist. Genannt wird das Jahr 1634. Der Sage nach hatten Krieg und Pest die Zahl der Bewohner von Hochgreut auf ganze sieben Personen zusammenschmelzen lassen.

​​​​​​​Diese hatten sich mit einigem Vieh in ein schwer zugängliches Versteck im Kemptener Wald geflüchtet. Einmal schickten sie einen Mann aus, um irgendwo einen Laib Brot aufzutreiben.
Dabei soll dieser Mann einem schwedi­schen Reiter in die Hände gelaufen sein, der ihn natürlich mit sich schleppte, damit er ihm zunächst den Weg nach Görisried zeige. An den Schweif des Rosses gebunden, machte der Gefangene dem Schweden plausibel, dass er so keinen Weg zeigen könne. Darauf sei er losgebunden worden. An geeigneter Stelle sprang der schlaue Allgäuer - Peter soll er geheißen haben - schnell vom Weg über einen Graben in den Sumpf, um ihm zu entkommen.
Der Schwede, ihn einzuholen bestrebt, sank aber mit Ross und Rüstung tief ein. Voll Wut warf er sein Schwert nach dem Flüchtenden, der die fehlgegangene Waffe kurz entschlossen zu sich nahm und dem wehrlosen Schweden den Garaus machte. Zum Dank für seine Rettung soll Peter die Kapelle errichtet haben. 

Die Magnuskapelle in Möstenberg 


Als Ersatzbau für die bereits im Jahre 1620 zur Abwendung der Pest von Baltus Hartmann aus Möstenberg zu Ehren des "Heiligen Sebastian"  auf dem sog. "Kapellbühl", südlich von Möstenberg, errichtete und im "Dreißigjährigen Krieg" zerstörte Kapelle, baute sein Sohn Jörg Hartmann im Jahre 1689 eine neue Kapelle  zu Ehren der Heiligen "Magnus und Sebastian" am heutigen Standort auf. 
Zum Dank für die Fürbitten der beiden Heiligen Magnus u. Sebastian, die das Ungeziefer vom Feld verjagten, wurde unter großer Mithilfe der gesamten Nachbarschaft dieses kleine, aber einzigartige Gotteshaus inmitten des Ortsteiles Möstenberg erbaut. 
Im Innern dieser außergewöhnlichen Kapelle befindet sich eine begehbare Empore. Die seltene Holzkassettendecke ist mit im Jugendstil gemalten Ornamenten verziert. In den Nischen des kleinen Barockaltars stehen die Heiligen "Sebastian" und "Magnus" sowie die Muttergottes mit dem Jesuskind.

Eine weitere Besonderheit stellen die aus der Werkstätte des Stiftes Kempten stammenden Kreuzwegtafeln dar.
Außerdem befinden sich unter der Empore zwei um das Jahr 1690 gemalte Bildtafeln, wo auf der einen Tafel die Heiligen "Sebastian und Johannes der Täufer" dargestellt und auf der anderen die Heiligen "Magnus und Sebastian" zu sehen sind und die Entstehungs­geschichte der Kapelle erzählt wird.

Die im Jahre 1989, also zum 300 jährigen Bestehen, durchgeführte Sanierung der Kapelle, hat das religiöse Kleinod noch attraktiver gemacht und lädt jeden Vorbeikommenden zur besinnlichen Andacht ein.  

Völk- oder Waldkapelle in Heinzelberg


Am Fußwege von Betzigau über Heinzelberg nach Stein liegt oberhalb des  sog. „Bachtels“ die Völkkapelle. Sie befindet sich auch heute noch im Besitz der Familie Völk. Den Überlieferungen zufolge, wählte die tiefreligiöse Störnäherin Leopoldine Völk aus dem Weiler Stein bereits im Jahre 1860 den idyllisch am Waldrand gelegenen und von saftigen Wiesen umgebenen Ort aus, um ihre täglichen Gebete zu verrichten.

Nachdem die nach ihren Vorstellungen gebaute Holzkapelle nicht mehr ausreichte, um allen Gläubigen Platz zu bieten, wurde Ende der 1860er Jahre ein Kirchlein aus Stein errichtet.

Schon damals übte dieses kleine Gotteshaus eine besondere Anziehungskraft aus und lud immer mehr Menschen aus seiner näheren und weiteren Umgebung zum Gebet und zur inneren Einkehr ein, so dass es abermals zu klein wurde.
Leopoldine, die maßgeblich zum Bau des steinernen Gotteshauses beigetragen hatte, erkranke schwer und starb im Alter von nur 31 Jahren im Jahre 1874 in Kempten.

Den Altar und die Bestuhlung fertigte der Schreinermeister Philipp Hösle , ebenfalls aus Leiterberg, das Deckenbild „Die sieben Gaben des Heiligen Geistes“ gestaltete der Betzigauer Malermeister Johann Ruess und viele fleißige Helfer/Innen trugen dazu bei, dass noch im Herbst des gleichen Jahres die Einweihung stattfinden konnte.

​​​​​​​Den Wunsch Leopoldines nach einer größeren Kapelle verwirklichte ihr Vater im Jahre 1879 mit Unterstützung von Maurermeister Alois Traut aus Leiterberg, der die heutige Kapelle erbaute.

Das würdige Gotteshaus, in dem noch heute Maiandachten abgehalten werden, wurde im Jahre 1997 von den Brüdern Roman und Manfred umfassend renoviert, so dass die „Völk-Kapelle“ in neuem Glanz erstrahlt und wie zu allen Zeiten den Wanderer zur besinnlichen Rast einlädt. 

Ulrichskapelle in Leiterberg


In den Jahren 1973 bis 1986 wurde in der Gemeinde Betzigau die Flurbereinigung durch­geführt. Zum Abschluss dieser Maßnahme beschloss die Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft, eine Kapelle in Leiterberg zu bauen und bestimmte als Standort das Zentrum des Ortes. Auf diesem Platz war schon vor 90 Jahren ein Kapellenbau geplant.

Im Juli 1986 erwarb die Gemeinde das vorgesehene Grundstück und beauftragte Hans Hops mit der Planung. Nach der Plangenehmigung wurde schon am 15. Oktober 1987 unter der Trägerschaft der Gemeinde Betzigau mit dem Bau begonnen. Die Leiterberger Bürger leisteten über 1400 freiwillige und unbezahlte Arbeitsstunden. So trugen sie wesentlich dazu bei, dass schon zwei Monate später Hebauf und am 11. September 1988 die Kapelleneinweihung gefeiert werden konnten.
Bei einer Ortsversammlung im Januar 1988 erwählten die Anwesenden den Bistumsheiligen Sankt Ulrich zum Patron des Kirchleins. Er war Bischof von Augsburg und leitete in seinem Nebenamt als Abt das Kloster Kempten. Diesem schenkte er 952 anlässlich der Einweihung einer kleinen Kirche im Garten des Klosters neben anderen Gütern auch einen halben Hof in Leiterberg aus seinem Bistumsbesitz. So bestand schon vor über tausend Jahren eine direkte Beziehung zwischen Bischof Ulrich und Leiterberg.

Die Stirnwand der Kapelle ziert ein klar gegliedertes Hochrelief, den Kirchenpatron darstellend. Der Bildhauer Franz Probst meißelte es aus Stein und kombinierte es mit sechs beschrif­teten und Symbole tragenden Platten zu einem aussagekräf­tigen, einprägsamen Bildwerk. Ebenfalls in moderner, verständlicher Formung gestaltete er die Schutzmantelmadonna an der Seitenwand. Diese Steinplastik stiftete 1991 Käthe Weinhart, Duisburg, für die Kapelle. Beim Weihegottesdienst, zelebriert von Domkapitular Georg Beis aus Augsburg und Geistlichem Rat Karl Walk, hob der Festprediger hervor, dass das Bauwerk ein „sichtbarer Ausdruck einer lebendigen Ortsgemeinschaft“ geworden sei.
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